Auf Initiative der Senioren Union Beelen fuhr eine Gruppe Beelener zum Besuch der Justizvollzugsanstalt (JVA) nach Herford. Vor Ort wurden die Teilnehmer durch den Leiter der JVA, Herrn Friedrich Waldmann, begrüßt und in einer gut zweistündigen Veranstaltung ausführlich über die JVA Herford informiert. Die Teilnehmer bekräftigten ihr Interesse durch Fragen und Diskussionsbeiträge, so dass es eine gelungene Informationsveranstaltung war.
Die Teilnehmer der Besichtigung waren begeistert Herr Waldmann schilderte die Historie der Justizvollzugsanstalt vom Preußischen Strafvollzug (1883-1923), über den humanen Strafvollzug (1923 bis 1933) und den Strafvollzug in der Zeit des Nationalsozialismus (1933 bis 1945) bis zum modernen Strafvollzug (1945 bis heute). In 2006 wurde die Sanierung nach den aktuellen bautechnischen und ökologischen Standards abgeschlossen, um den Anforderungen des modernen Jugendstrafvollzugs auch baulich gerecht zu werden. Seit dem 1.1.2008 orientiert sich die Vollzugsarbeit am Jugendstrafvollzugsgesetz NRW. Die JVA Herford ist eine von vier Justizvollzugsanstalten des geschlossenen Jugendvollzugs in NRW. Sie ist für die Unterbringung junger Untersuchungs-gefangener im Alter von 14 und 21 Jahren sowie zur Vollstreckung von Jugend-strafe für Gefangene im Alter zwischen 14 und 24 Jahren (Verweildauer im Durchschnitt 2 Jahre, wobei die Haftdauer von 6 Monaten bis zu 10 Jahren dauern kann; Rückfallquote rd. 30%). Die Anstalt verfügt über 355 Haftplätze, wovon derzeit rd. 220 belegt sind. Insgesamt kümmern sich z.Zt. 236 Bedienstete, davon 26 eigene Ausbilder, um die Jugendlichen. Die JVA Herford gilt mit 160 Ausbildungsplätzen in 17 handwerklichen und industriellen Sparten als einer der größten Ausbildungsbetriebe der Region. Die Lehrausbildungen enden mit dem Gesellen- oder Facharbeiterbrief. Im Leitbild der JVA steht der Mensch im Mittelpunkt. Den Gefangenen werden die Erwartungen, Regeln und deren Konsequenzen bei Nichteinhaltung stets deutlich gemacht. Besondere Unterstützung erfahren die Gefangenen auch durch die beiden Seelsorger der Anstalt.