Mit Joachim Brendel von der IHK Nord Westfalen mit Sitz in Münster hatte der Vorsitzende der CDU-Ortsunion Ewald Grothues einen entschiedenen Befürworter des Straßenbauprojekts B 64 n zum Stammtisch der Christdemokraten nach Beelen eingeladen.
Joachim Brendel (IHK Nord Westfalen) sprach beim CDUStammtisch zum Thema B 64 n. Gut 20 Zuhörer waren ins Hotel-Restaurant Beelen gekommen, darunter auch Gegner der geplanten Trasse. Der Geschäftsführer für den Bereich Handel und Verkehr der IHK sprach im Laufe des Abend stets von der „B 64 Plus“. Die neue Straße sei nämlich ein Plus für zwei Regionen, weil sie das Münsterland und
Ostwestfalen miteinander verbinde.
Das große Plus für Beelen sei eine Umgehungsstraße Die jetzige B 64 zwischen Warendorf und Rheda-Wiedenbrück sei durch drei Ortsdurchfahrten, mindestens 20 Ampeln und fast 70 Bahnübergänge gekennzeichnet und als Verkehrsweg wenig attraktiv. Vor einigen Jahren sei daher eine Unternehmerinitiative gegründet worden mit dem Ziel, diesen Zustand zu ändern.
Bereits in den 60er-Jahren habe es erste Überlegungen zur Situation gegeben. Nach heutigem Stand könne man mit der Realisierung einer durchgehenden Kraftfahrstraße westlich von Warendorf bis Rheda-Wiedenbrück nicht vor 2018 rechnen, so Brendel. Die Umgehungsstraße für Beelen sei als kreuzungsfreie Trasse mit „2 + 1 Spuren“ geplant und etwa vier Kilometer lang. Die Kosten würden auf 16 Millionen Euro geschätzt. Etwa 20 000 Autos würden pro Tag über die Fahrbahn rollen. „Die Straße wird kommen, davon bin ich überzeugt“, so Joachim Brendel. Es gehe darum, zwei Wirtschaftsregionen miteinander zu verbinden und so aktive Wirtschaftsförderung zu betreiben. Die Zustimmung
innerhalb der Bevölkerung liege bei 77 Prozent.
Von der Idee einer durchgehenden Trasse habe man sich zugunsten von drei Ortsumgehungen verabschiedet. Das sei nicht die beste Lösung, aber immer noch besser als die bisherige Situation. Bei der anschließenden Diskussion war es vor allem Martin Lütke-Föller, der dem Neubauprojekt kritisch gegenüberstand. Die Trasse zerschneide die Landschaft, gab er zu bedenken. Außerdem gebe es intelligentere Lösungen. So könnten beispielsweise Kommunen gemeinsam Gewerbegebiete an Standorten planen, die schon jetzt verkehrsgünstig lägen.
Joachim Brendel zeigte Verständnis für die Betroffenen. Eine Lösung mit der alle gut leben könnten, gebe es aber nicht. Zu Fragen nach Planungsdetails konnte Joachim Brendel an diesem
Abend keine Auskünfte geben. Dafür müsse man die Planer zu einem späteren Termin nach Beelen einladen.