Die B 64n ist Gesprächsthema. Das Fernstraßenprojekt, das auch für die Gemeinde Beelen eine Ortsumgehung vorsieht, ruft regelmäßig Befürworter und Kritiker auf den Plan. Die CDU-Ortsunion Beelen hatte jetzt den ehemaligen Bürgermeister der Stadt Drensteinfurt, Albert Leifert, eingeladen.
Nahmen das Thema „B 64 n“ in den Blick: CDU-Fraktionschef Hubert Bäumer und Albert Leifert. Leifert sprach im Hotel Restaurant Beelen über seine Erfahrungen mit der Umgehungsstraße, die während seiner Ägide in Drensteinfurt realisiert worden war.
„Bundesfernstraßen gehören nicht durch den Ort.“ Diese Meinung vertritt Leifert, der jahrelang dem Landtag angehörte und dem Städte- und Gemeindebund NRW als Präsident vorstand. Den Planungsprozess und den Bau der Umgehungsstraße in Drensteinfurt hat er aus verschiedenen Blickwinkeln begleitet.
Die Entscheidung für den Bau bezeichnet der Christdemokrat noch heute als Segen. „Wir haben den Verkehr aus der Stadt geholt und Drensteinfurt lebenswerter gemacht.“ Vor dem Bau seien die Menschen vom Verkehr, von Lärm und Abgasen, aber auch von Ängsten um ihre Kinder geplagt gewesen, erinnert sich Albert Leifert zurück. Heute sei Drensteinfurt gleichbedeutend mit „Wohnen im Grünen bei hervorragender Verkehrsanbindung“.
Die Stadt sei weder, wie von den Gegnern befürchtet, öd noch leer geworden. Hinter der Überlegung, die Umgehungsstraße zu bauen, habe der Wunsch nach weiterem Wachstum gestanden. Um aber Menschen anzuziehen und weitere Arbeitsplätze zu schaffen, müsse auch die Verkehrsanbindung stimmen. „Die Menschen brauchen und wollen Mobilität“, so die Überzeugung Leiferts.
„In unserer hochtechnisierten Welt benötigen wir leistungsstarke Straßen“, führte der Gast der Beelener CDU weiter aus. Seiner Meinung nach überwiegen – bei vernünftig geplanten und gut ausgebauten Straßen – die Vorteile bei weitem. Wenn auch in die Natur eingegriffen werden müsse, so sei die Sicherheit von Kindern ungleich höher zu bewerten als das Leben einer Kröte. Der 72-Jährige zeigte dennoch Verständnis für die Ängste und Sorgen der Gegner der Umgehungsstraße. Er empfehle allen, sich an einen Tisch zu setzen und an einem Strang zu ziehen. „Wenn man vor Ort etwas erreichen will, tut Einigkeit Not, sonst erreicht man gar nichts“, weiß der Kommunalpolitiker.
Zur Gesprächsrunde im Hotel- Restaurant Beelen waren auch Anhänger der „Naturfreunde Nord“ erschienen, die der Umgehungsstraße kritisch gegenüberstehen. Ihrer Meinung nach könne die zweispurige Umgehungsstraße, die in Drensteinfurt gebaut worden sei und die sich die Naturfreunde durchaus auch für Beelen vorstellen könnten, nicht im mindesten gleichzusetzen mit dem autobahnähnlichen Fernstraßekonzept für die B 64 n, auf der weder Fahrräder noch landwirtschaflicher Verkehr zugelassen sein werde.
Ein Gesprächsteilnehmer zeigte sich überzeugt, dass der Quell-, Binnen- und Zielverkehr trotz der geplanten Umgehungsstraße weiter im Ort blieben werde. Auch das Fehlen von Lärmschutzmaßnahmen bei der geplanten Fernstraße wurde kritisiert.