Ein großer Schritt nach vorn
Totgesagte leben ja vielleicht doch länger: Seit Jahrzehnten wird an der Warendorfer Umgehung und einer gut ausgebauten Verkehrsachse zwischen Münster und Bielefeld rumdiskutiert und rumgeplant. Zuletzt haben selbst manche Optimisten den Glauben an die Realisierbarkeit dieser Straße verloren.
Das sieht nun anders aus: Der neue Bundesverkehrswegeplan steht bei der B 64n nicht auf der Bremse, sondern gibt Gas. Warendorfs Umgehung hatte in der Planung schon zuvor hohe Priorität. Aber nun sind auch die Umfahrungen für Beelen und Herzebrock-Clarholz ganz oben eingestuft. Sie sind jetzt „vorderer Bedarf“. Und so bekommen die Straßenbaupläne eine frische Perspektive. Und vor allem: Bundesstraßen im „vorderen Bedarf“ haben eine Finanzierungszusage des Bundes. So gesehen dürfte die B 64n also nicht mehr am Geld scheitern.
Doch vor den Bau haben die Bürokraten erst einmal die Planung gestellt. Und die ist noch nicht abgeschlossen. Das Verfahren sieht natürlich auch die Beteiligung der Öffentlichkeit vor. Da werden die Gegner der B 64n mit Argusaugen jedes Detail unter die Lupe nehmen. Mal abgesehen davon, dass diverse Grundeigentümer auf der vorgesehenen Linie der Straße bereits klar gemacht haben, dass sie dagegen klagen werden.
Also: Da ist ein wichtiger Schritt getan. Aber er ist ganz sicher noch nicht der letzte. Die Befürworter werden weiter Geduld brauchen. Doch sie haben jetzt wieder deutlich mehr Grund zu Optimismus.