Christdemokraten gegen Schulumzug
Beelen (jus). Zu einer Entscheidung ist die Beelener CDU-Fraktion in der Frage zum zukünftigen Grundschulstandort gekommen: „Wir lehnen einen Umzug in die ehemalige Von-Galen-Schule ab“, erklärte Fraktionsvorsitzender Ludger Growe im Gespräch mit der „Glocke“. Der Grund dafür ist ein einfacher: Eine Verlagerung des Grundschulstandorts ist nach Auffassung der CDU zu teuer. „Das können wir uns einfach nicht leisten“, betonte Growe. Schließlich hätte die Gemeinde noch einige weitere Großprojekte wie die Entwicklung von Gewerbe- und Wohnflächen vor der Brust. „Auch dafür brauchen wir Geld. Wenn wir uns mit einem Schulumzug finanziell so beengen, haben wir später keinen Spielraum mehr für andere Bereiche“, fasste der Fraktionsvorsitzende zusammen.
Gemeinsam mit Robert Strübbe und Karl-Heinz Vögeler rechnete Growe vor: Für den Umbau der ehemaligen Von-Galen-Schule fallen laut korrigiertem Konzept des Architekten 1,9 Millionen Euro an. „Darin sind auch die Posten enthalten, die kurz- und mittelfristig anfallen wie neue Fenster und EDV-Installation. Ein Mensaanbau ist nicht eingerechnet“, erklärte Strübbe. Weil die Hauptschule nicht über einen Spiel- und Verkehrsübungsplatz verfügt und auch der Bolzplatz eingezäunt werden müsste, rechnet die CDU nach angeforderten Auskünften der Verwaltung mit weiteren 100 000 Euro Kosten. Von Verwaltungsseite waren zudem Kosten für Unabwägbarkeiten angesprochen worden, wie für einen neuen Eingang und Reparaturen am Dach. Dafür haben die Christdemokraten zehn Prozent der Gesamtkosten geschätzt (205 410 Euro), die bei einem Umzug anfallen könnten. „In der Summe kommen wir – bei Rückzahlung der Zuschüsse an das Land und Abbruch der Grundschule – auf insgesamt 2,8 Millionen Euro für einen Umzug“, so Growe.
Sollte die Grundschule am Standort verbleiben, so rechnet der Architekt mit Renovierungs- und Sanierungskosten von rund 1,78 Millionen Euro. „Dazu kommen Kosten für eine neue Heizung in der Grundschule und der Axtbachhalle“, räumte Vögeler ein. Demnach würde ein Verbleib mit 1,86 Millionen Euro zu Buche schlagen – und damit eine Millionen Euro günstiger ausfallen als ein Umzug.
Beelen (jus). Bislang hatten sich die Christdemokraten mit einer eindeutigen Ausrichtung in der Standortfrage bedeckt gehalten. Die Einstellung neuer Haushaltsansätze hatte die CDU im Rahmen der Haushaltsberatungen 2015 mitgetragen, denn: „Es gibt gute Gründe, die für die Von-Galen-Schule sprechen“, so Robert Strübbe. Nicht nur, dass das ehemalige Hauptschulgebäude das neuere, homogenere Objekt mit einem Areal, das Flächen für eine Erweiterung vorhält, ist, sondern auch die Tatsache, dass das Forum weiter für außerschulische Veranstaltungen und der Atombunker vom Heimatverein als Archiv genutzt werden kann, sprächen für den Erhalt der Schule.
Bereits im Wahlkampf hätten die Christdemokraten jedoch betont, dass es einen Umzug nur zu einem vernünftigen Preis geben werde. „Die Erhöhung des jetzigen Haushaltsplanansatzes auf 1,26 Millionen Euro konnten wir noch mittragen“, erklärte Growe. Und: „Weiteren Erhöhungen stimmen wir nicht zu. Irgendwann muss Schluss sein.“ Die Verwaltung habe bereits in der Sitzungsvorlage für den heutigen Bau- und Planungsausschuss angekündigt, dass „zusätzliche Aufwendungen“ vorgenommen werden müssen und die Schulpauschale dafür wohl nicht ausreiche. „Wir wollen keine Augenwischerei betreiben“, betonte Strübbe. „Es müsste innerhalb weniger Jahre für einen Umzug eine Finanzierung von 2,8 Millionen Euro gestemmt werden, und das ohne Mensaanbau. Das wäre die größte Investition seit mehr als 20 Jahren.“ Zudem sehen die Christdemokraten weitere Einsparpotenziale im Konzept für die Sanierung der Grundschule.